Der Westerwälder Landbote

Frau Weber geht durch einen Park. Sie hat gerade ihren Vater in einer Einrichtung für Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen „abgeliefert“. Sie fragt sich, ob das die richtige Entscheidung war, ob er wirklich dort hingehört und ob er dort ein Zuhause finden kann. Sie hat von der Einrichtung deren Heimzeitung „Westerwälder Landbote“ mitbekommen. Dort findet sie zum Teil sehr persönliche Einblicke in die Lebensgeschichte, den Alltag sowie Gedanken der Bewohner in Form von Artikeln...

 

Die zum Teil sehr persönlichen Einblicke in die Lebensgeschichte u. den Alltag der Bewohner sollen ein Beitrag zur Verständigung sein. Sie verweisen auf die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit Andersartigkeit in der Einrichtung, in der Nachbarschaft und im gesellschaftlichen Kontext. Die Notwendigkeit besteht, weil Anders – sein nicht weg zu diskutieren ist. Politische Lösungen sind vom Kostendruck geprägt, Integration kann politisch nicht verordnet werden. Jedoch können politische Entscheidungen die Gefahr der Isolation und der Ausgrenzung mehr oder weniger stark fördern oder verhindern.

 

Die Frage bleibt, wer welchen Beitrag leisten kann, dass Integration gelingt. Welche Verantwortung hat der Bewohner einer Einrichtung für Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen?

 

Wir verstehen Integration als Begegnung, als gemeinsame Aktion mit bereichernden Aspekten für alle Interaktionspartner. Dabei steht nicht die Verleugnung der Andersartigkeit aber die Betonung der Gemeinsamkeiten und der Vielseitigkeit im Vordergrund.

 

Unsere Wahrnehmung ist von dem geprägt, was uns unsere Vorstellung über die Dinge sagt wie sie sein sollen. Neue Begegnung u. Erfahrung machen wir dann, wenn offen bleibt, welche Wahrnehmung die wirklich, echt einzig richtige ist. Das erfordert Mut, denn es bedeutet, dass wir unsere lange erworbenen u. gepflegten Einsichten ver-rücken. Schließlich wissen wir ja wie die Dinge wirklich liegen, oder?!


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